Multitools sind aus der Eventtechnik nicht wegzudenken. Für Techies oder Stagehands gehören Multifunktionswerkzeuge zum Alltag und sind in ständigem Gebrauch. Sie vereinen eine Vielzahl an Werkzeugen mit unzähligen Funktionen und Verwendungsweisen auf kleinstmöglichem Raum, so dass der Techniker oder die Technikerin alle wichtigen und dauernd benötigten Werkzeuge immer griffbereit dabei hat. Der Ursprung dieser vielseitigen Werkzeuge liegt in der Schweiz.
Das erste Messer, mit dem sich Dosen öffnen und Schrauben festziehen ließen
Die Geschichte des bekannten Schweizer Taschenmessers - des Offiziersmessers - mit seinen vielen Funktionen beginnt im 19. Jahrhundert. 1884 gründete der Schweizer Karl Elsener nach seiner Gesellenzeit in Paris in Schwyz seine eigene Messerschmiede. 1891 lieferte er das erste Soldatenmesser als Ordonnanzmaterial an die Schweizer Armee. Neben der großen Klinge enthielt es einen Schraubenzieher, einen Büchsenöffner und eine Ahle. 1897 ließ Elsener das heute weltbekannte „Offiziersmesser“ mit zusätzlich einer kleinen Klinge und einem Korkenzieher patentieren. Dieses original Victorinox „Swiss Army Knife“ ist damit das erste Messer mit zusätzlichen Funktionen. Der Firmenname entstand aus einem Zusammenfügen des Vornamens von Elseners Mutter Victoria und “indoxyable“ – also rostfrei. Interessanterweise und völlig zufällig bedeutet „Victorinnox“ auf Latein „Sieg ohne Schaden“.
Das Ursprüngliche Victorinox wurde ständig erweitert. Heute gibt es eine fast unüberschaubare Vielfalt an möglichen Werkzeugen - bis zu 40 Stück - für das universell einsetzbare Schweizer Taschenmesser: so zum Beispiel einen integrierten USB-Stick , einen Laserpointer, eine Lupe, eine LED-Lampe oder einen Stift. Das Schweizer Taschenmesser zählt zu den bekanntesten Schweizer Produkten.
Multifunktionswerkzeuge - aus der Eventtechnik nicht wegzudenken
Das Multifunktionswerkzeug oder auch Zangen-Multi-Tool ist eine Weiterentwicklung des Taschenmessers mit einer vornehmlichen Ausrichtung auf Techniker und Handwerker.
Während das Taschenmesser einen Griff hat und als zentralem Element aus einer Klinge und zusätzlichen Werkzeugen besteht, ist das Multitool mit seinen zwei Griffen als Zange ausgeführt, wobei sich aus den Griffen weitere Instrumente ausklappen lassen. Die häufigsten Werkzeuge in diesem Multitool sind neben der Zange zumeist eine Klinge, ein Dorn, mehrere Schraubendreher, ein Bithalter, eine Säge und eine Feile. Auch hier sind eine Vielzahl an sinnvollen und auf die speziellen Bedürfnisse ausgelegte Erweiterungen möglich.
Das erste Zangen-Multi-Tool wurde zwischen 1975 und 1980 von Timothy S. Leatherman, Namensgeber der bekannten US amerikanischen Firma, entwickelt. Auf die Idee kam Leatherman nach eigener Aussage während eines Urlaubs, als er eine Autopanne hatte.
Sowohl zur privaten Nutzung beim Heimwerken oder bei Outdoor-Aktivitäten als auch im professionellen Bereich, wie zum Beispiel in der Eventtechnik, erfreuen sich diese unverwüstlichen Multifunktionswerkzeuge großer Beliebtheit. Gerade Menschen, die viel unterwegs sind und auf verschiedenen Baustellen wie beim Bühnenbau oder in der Beleuchtung arbeiten, macht solch ein „Mini-Werkzeugkoffer“, der in jede Hosentasche passt (bzw. am Gürtel befestigt ist), das Leben leichter. Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, verlassen daher viele Techniker das Haus nicht ohne ihr Multitool. In Ihrer Funktionalität und Qualität stehen Multifunktionstools Einzelwerkzeugen in Nichts nach. Ihr großer Vorteil ist: sie sind handlich, übersichtlich, äußerst praktisch, robust und vor allem spart man Gewicht und Platz, denn es nicht nötig, lauter einzelne Werkzeuge mit sich herumzuschleppen.